05/02/2021 von Sandra Diepenbrock 0 Kommentare
Liebe in Zeiten von Corona
Wie unsere Blu-Sky-Lager Kundin ihr Auswandermärchen trotz 9-monatiger Trennung weiterlebte und was Corona in Sri Lanka wirklich bedeutet.
Wir würden ja gern sagen, dass es an unseren phantastischen, super flexiblen Einlagerungsmöglichkeiten liegt. Aber wir sind nur Nebenschauplatz, helfende Hand quasi bei dieser Geschichte, die uns in diesen schwierigen Zeiten so sehr erfreute. Es ist die Geschichte von Nicole S.*, die vor vielen Jahren begann, die sie in ein fremdes Land führte, die sie die Liebe ihres Lebens finden ließ und in der sie glücklich ein neues Leben begann. Im Interview erzählt sie uns von Ihrem Auswandermärchen und von ihrem Leben in Sri Lanka. Wir erfahren, wie wir von Blu Sky Lager auch sie unterstützen konnten und wie am Ende nun doch wieder alles gut wurde.
Liebe Nicole, vielen Dank für Ihre Zeit! Würden Sie uns zunächst kurz erzählen, wie Sie ihren heutigen Mann kennen gelernt haben und wie es dazu kam, dass sie tatsächlich ausgewandert sind – für die Liebe?
Ich habe viele Jahre in Berlin gelebt und wollte nach einem beendeten Arbeitsprojekt eine Auszeit genießen. Da Reisen meine Leidenschaft ist, ich mich sehr für Asien interessierte und auch bereits öfter in die Richtung gereist war, entschied ich mich einem guten Bekannten aus Sri Lanka, der in Berlin lebte, in seinem Hotel im Süden der Insel bei der Entwicklung ein wenig weiterzuhelfen. Gleichzeitig wollte ich gern das Land und die Kultur kennen lernen. Geplant waren wenige Monate. Dann lernte ich meinen heutigen Mann kennen, ein sehr guter Freund meines Bekannten. Ich blieb länger, reiste zwischen Deutschland und Sri Lanka hin und her. Noch war nicht entschieden, wie die Zukunft aussehen würde. Ende 2004 jedoch richtete der Tsunami so viel Unheil im Land an: Unter anderem wurde die Hotelanlage, in der ich noch kurz vorher gewohnt hatte, fast völlig zerstört, mein ehemaliger Bungalow war dem Boden gleich gemacht worden. Ich buchte umgehend ein Flugticket und traf nun endgültig die Entscheidung, dort zu bleiben. Ich sammelte Spenden und versuchte ein wenig das Leid der Menschen zu lindern. Es war ein sehr einschneidendes Erlebnis. Bis heute lebe ich in Sri Lanka, reise aber gerne immer wieder in die Heimat nach Deutschland.
Nun sind Sie seit vielen Jahren in Sri Lanka. Haben Sie sich gut eingelebt? Wie gestaltet sich das Leben in so einer fremden Kultur?
Ich lebe mittlerweile seit über 15 Jahren in Sri Lanka. Natürlich lebt man sich ein, passt sich an, und doch ist es immer wieder eine Aufgabe, die Unterschiede der Kulturen zu verstehen und das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Es ist toll, das ganze Jahr über die Wärme zu genießen, aber ich vermisse ab und zu auch das kühlere Wetter. Ca. 30 Grad, fast das ganze Jahr über, das kann auch schon mal anstrengend werden - wenn man nicht gerade am Strand ist, wo eine frische Meeresbrise weht. Genau das schätzen aber natürlich die meisten Urlauber, die sich ja erholen wollen und den langsameren Tagesablauf genießen.
Wie kam es nun, dass Sie für über 9 Monate zurück nach Deutschland gegangen sind und wie konnte Blu Sky Lager Sie dabei unterstützen?
Während einer Europareise fing die Corona Pandemie an. Ich hatte noch versucht, im März zurück nach Sri Lanka zu reisen, aber plötzlich überschlugen sich die Nachrichten und der Flughafen in Colombo wurde bis auf weiteres für normale Passagiere geschlossen. So konnte ich leider bis Ende November nicht mehr zurückreisen. Daher war ich sehr froh, meine Lagerboxen zusätzlich nutzen zu können, um meine persönlichen Dinge einzulagern zu können bis es wieder möglich war, Pakete zu versenden und auch endlich meine Koffer für die Rückreise zu packen. Die Mitarbeiter sind immer hilfsbereit und sehr nett. Daher bin ich froh, diese Lagerfirma gefunden zu haben, die zudem anfahrtstechnisch sehr günstig liegt.
Nun würden wir noch gern erfahren, wie sich Corona auf die Situation in Sri Lanka auswirkt? In einem Artikel haben wir gelesen, dass ein positiver Effekt des Lockdowns war, dass es zu viel weniger Zusammenstöße zwischen Bauern und Elefanten kam, gab es doch im letzten Jahr allein rund 400 tote Tiere und 121 tote Menschen. Können Sie noch mehr berichten?
In Sri Lanka sind die Infektionszahlen einigermaßen niedrig, aber nicht zu unterschätzen, denn auch die Todesfälle häufen sich. Im März und April gab es einen kompletten Lockdown, ähnlich wie in Deutschland. Mittlerweile wird nur in Gegenden geschlossen, wo die Zahlen zu hoch sind oder es werden z. B. einzelne Appartementblocks unter Quarantäne gesetzt. Das gestaltet sich sehr dynamisch und ändert sich somit alle paar Tage. Die Armee übernimmt hier viele Kontroll-Aufgaben. So musste ich bei meiner Ankunft am Flughafen nach Durchführung des PCR-Tests mit dem Armee-Bus in ein Quarantänehotel fahren, wo ich 14 Tage lang das Zimmer nicht verlassen durfte, außer am 10. Tag für einen weiteren PCR Test. Danach musste ich zusätzlich 14 Tage zu Hause in Quarantäne bleiben, was aber nun geändert wurde, da es nach so vielen negativen Tests unnötig wurde.
Der Konflikt zwischen der Bevölkerung und den Elefanten ist nach wie vor sehr präsent. Es ist nun mal so, dass die Tiere, so wie viele andere Arten auch weltweit, immer weniger Lebensraum zur Verfügung haben und daher nach Nahrung und Wasser suchen, immer weitere Strecken zurücklegen und in andere Gebiete wandern müssen. Die Landwirte haben natürlich Angst um ihre Ernte und verteidigen diese, da es meist ihr einziges Einkommen ist. Dies ist ein sehr komplexes Thema. Eines wäre mir noch wichtig dem Leser mitzuteilen: Egal ob in Sri Lanka oder anderen Ländern – bitte nicht auf dem Rücken der Elefanten reiten! Es werden viele Touren angeboten, aber dies ist nicht gut für die Wirbelsäule der Tiere, sie leiden sehr, wenn sie jahrelang für den Tourismus eingesetzt wurden und müssen dann später oft in speziellen Zentren behandelt werden.
Liebe Nicole, vielen Dank für die interessanten Einsichten in eine für uns sehr fremde Welt! Wir wünschen Ihnen alles Gute und hoffen, Sie bei Ihrem nächsten Besuch am Lager wieder auf einen Kaffee bei uns begrüßen zu können!
Anmerkung: Nicole S. hat dauerhaft eine Lagerbox bei Blu Sky Lager in Frankfurt-Sossenheim angemietet. Viele Kunden aus dem Ausland schätzen es sehr zu wissen, dass wichtige Dokumente auch nach vielen Monaten im Ausland bei uns sicher, trocken und sauber gelagert sind.
*Name wurde geändert
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